Banyuls-sur-Mer
1861 -
Banyuls-sur-Mer
1944
Von 1882 bis 1886 studiert Aristide Maillol an der Ecole des Beaux Arts in Paris und an der Akademie bei Alexandre Cabanel und Jean Léon Gérôme. Die Malerei des Künstlers wird von seinen Zeitgenossen Pierre Puvis de Chavannes und Paul Gauguin beeinflusst. Auf Anraten Gauguins schließt sich Maillol 1893 der Künstlergruppe "Nabis" an. Um die Jahrhundertwende entwickeln die "Nabis" eine antinaturalistische, symbolistische Bildsprache mit flächig-dekorativen, stark vereinfachten Farbformen und schwarzen Konturen. Dieser Stil prägt vor allem die frühen Bilder und Teppichentwürfe des Künstlers.
Aristide Maillol richtet 1897 in seinem Heimatdorf Banyuls ein kleines Tapisserie-Atelier ein, wo er einheimische Frauen mit Webarbeiten beauftragt. Maillol fertigt bis 1900 Wandteppiche im Jugendstil.
Aufgrund einer Augenerkrankung beschäftigt er sich dann autodidaktisch mit Kleinplastiken aus Holz und Ton, aus denen er schließlich seine monumentalen, rundplastischen Stein- und Bronzefiguren entwickelt. Der weibliche Akt ist das Hauptthema seines bildhauerischen Schaffens, der sich durch klassische Ruhe und eine klare, in sich geschlossene Plastizität auszeichnet.
Aristide Maillol verzichtet auf Details und individuelle Züge. Sein zwischen 1902 und 1905 entstandenes erstes Hauptwerk "La Méditerranée" zeigt bereits seinen Hang zur klassischen, statuarischen Form, die von der griechischen Antike inspiriert ist. Seine kompakten, üppig-sinnlichen weiblichen Figuren, die sowohl an Gauguins Frauengestalten wie an die späten Akte von Renoir erinnern, sind von immensem Einfluss auf die europäische, besonders auf die deutsche Bildhauerei.
Maillol schafft ebenfalls wesentliche Beiträge zur Grafik in Form von Zeichnungen, Lithografien und besonders Holzschnittfolgen, welche er hauptsächlich für Illustrationen antiker Literatur zur Verfügung stellt. In Paris ist 1937 erstmals ein größerer Überblick über Maillols Schaffen zu sehen: Drei zentrale Räume der Ausstellung "Les maîtres de l'art indépendant", die im Petit Palais parallel zur Weltausstellung gezeigt wird, sind für Aristide Maillol reserviert.
Der Künstler wird mit großen Aufträgen ausgezeichnet, 1936 ergeht die Bestellung für die Monumentalskulptur "La Montagne" für das geplante Museum für moderne Kunst in Paris. An den Folgen eines Autounfalls stirbt Maillol 1944.
Der Künstler wird oft als der "Cézanne der Bildhauerei" bezeichnet, weil er, ebenso wie Cézanne, den Weg zur Abstraktion ebnete.
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